Astrid Kirchherr – Fotografin der Beatles

Die 1938 geborene Hamburgerin Astrid Kirchherr zählt zu den bekanntesten Fotografinnen der Beatles. Viele ihrer Werke kann man noch heute in zahllosen Buchveröffentlichungen bewundern. Sie genoss eine künstlerische Ausbildung an der HAW Hamburg, wo sie 1960 ihr breitgefächertes Studium in den Bereichen Textil, Mode, Grafik und Werbung abschloss. Bereits seit 1959 war sie Assistentin des bekannten Mode- und Food-Fotografen Reinhart Wolf, bei dem sie auch die Schwarz-Weiß-Fotografie mit der zweilinsigen Spiegelreflexkamera Rolleicord erlernte. Ihre Spezialität waren Aufnahmen ohne Kunstlicht.

Bekanntschaft mit den Beatles

1960 wurde sie von einem Freund in den berüchtigten Hamburger Kaiserkeller mitgenommen – einen Musikklub im Stadtteil St. Pauli, in dem im Laufe der Jahre unter anderem viele Pop- und Rockbands auftraten. So kam es, dass Astrid Kirchherr dort die Beatles traf, die sich damals noch in der Besetzung mit dem Schlagzeuger Pete Best anstelle Ringo Stars befanden. Etwa zwei Wochen später, im November 1962, entstanden schon die ersten fotografischen Aufnahmen der Band. Sie hegte von Anfang an eine tiefe Bewunderung für die Beatles und wollte sie unbedingt näher kennenlernen. Sie verliebte sich auch in eines der Band-Mitglieder: Stuart Sutcliffe. Und tatsächlich kamen die Beatles auch durch ihre Initiative zu der weltberühmten <a href=“https://www.focus.de/kultur/medien/pop-archaeologie-and-the-beat-goes-on_aid_145865.html“>Pilzkopffrisur</a>, die sie zunächst ihrem damaligen Freund Stuart schnitt. Leider verstarb er schon 1962.

In der Folgezeit entstanden viele Fotografien mit den übrigen Beatles John Lennon sowie George Harrison. Astrid arbeitete auch weiterhin als freie Fotografin und wurde zudem 1964 von der Zeitschrift Stern engagiert, um die Beatles bei den Dreharbeiten ihres Films A Hard Days Night zu fotografieren. Eines ihrer Fotos ist auch auf dem Plattencover des ersten Soloalbums von George Harrison zu sehen. 2011 wurde ihr gesamtes fotografisches Werk an eine Investorenfamilie verkauft und hin und wieder wird es im Rahmen von Ausstellungen öffentlich zugänglich gemacht. Im Mai 2020 verstarb Astrid im Alter von 80 Jahren.